Parodontitis

Was ist eine Parodontitis?

Entzündliche Erkrankungen des Zahnhalteapartes gehören neben der Zahnkaries zu den am weitesten verbreiteten Krankheiten der Welt. Nach dem 40. Lebensjahr gehen in Deutschland mehr Zähne durch Parodontitis verloren als durch Karies. In der Regel handelt es sich hierbei um eine lokale Entzündung, die zuerst das Zahnfleisch und dann den Zahnhalteapparat befällt. Für das Verständnis dieser Vorgänge sind die anatomische Feinstruktur und die Funktion der einzelnen Gewebe entscheidend:


Durch Anhaften von Plaque, heutzutage als Biofilm bezeichnet, kommt es zur Ansiedlung verschiedenster Bakterienarten auf der Zahnoberfläche und des Zahnfleischrandes. Verbleibt diese Plaque, entsteht zunächst eine oberflächliche Entzündung, die Gingivitis. Überschreiten die Bakterien schließlich das oben beschriebene Verbindungsepithel Richtung Bindegewebe, so manifestiert sich eine Parodontitis. Die Bakterien schließen sich zu Kolonien zusammen und leben in enger Symbiose miteinander, was dem Immunsystem das Einschreiten erschwert. Abhängig von der individuellen Abwehrsituation und der lokalen Situation breitet sich die Krankheit weiter in die Tiefe aus und führt zu Knochenverlust, tiefen Taschen und unter Umständen zu raschem Zahnverlust.